Radio Riesbach: Dokumentation


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Akten

Ar 598.10.1
Diverses

Zeitraum: 1983-1992

1 Mappe, darin:
- Grundlagenpapier der Idee Radio Mobil (undatiert)
- Versuchserlaubnis für Radio Riesbach, 20.06.1983 (unterzeichnet von Pierre Aubert)
- Konzessionsgesuch Radio Riesbach, eingereicht an das EVED Bern (undatiert)
- „Einjähriges Jubiläum für Radio Riesbach“, 28.03.1985
- Die Radio Riesbach Story (Zusammenfassung von 7 Jahren Radio Tätigkeit) [Verein Radio Riesbach], 1992
- Fichen (Kopien von Staatsschutzakten): 08.11.1983 und 25.09.1984
- 93,0 Mitglieder Hörer Zeitung (einzelne Ausgaben), 1988 u. 1990
- Korrespondenz
- Flyer zur Finissage vom 24.03.1991
- Fotoaufnahme der Vorstandsmitglieder (Kopie)
- Aufkleber des Signets (Radio Riesbach 93,0)
- Negative, Positive

Ar 598.10.2
Presseartikel

Zeitraum: 1983-1991 [2009]

1 Mappe

Ar 598.10.3a
Brigitta Walser Zalunardo: Radio Riesbach. Ziel und Wirkung eines Quartierradios am Beispiel von Radio Riesbach

Zeitraum: 1988

Diplomarbeit am Geographischen Institut der Universität Zürich, Juni 1988, Typoskript, 174 Seiten
1 Mappe

Ar 598.10.3b
93,0 MitgliederHörerZeitung

Zeitraum: 1987-1991

[Radio Riesbach] 93,0. MitgliederHörerZeitung, 1/87-3/91
[lückenhaft; es sind folgende Ausgaben vorhanden: 1/87, 9/87, 11/87, 1/88, 2/88, 3/88, 4/88, 5/88, 6/88, 7/88, 8/88, 9/88, 10/88, 11/88, 1/89, 2/89, 3/89, 4/89, 5/89, 7/89, 9/89, 12/89, 1/90, 2/90, 3/90, 4/90, 5/90, 7/90, 8-9/90, 10/90, 11/90, 12/90, 1/91, 2/91, 3/91]

Tondokumente

275 digitalisierte Einheiten

Zeitraum: 1984-1991

Radio Riesbach nahm seinen Betrieb als erstes Quartierradio der Schweiz am 1. April 1984 auf. Liz Mennel, Peter Detsch, Geri Schaller, Jacques von Moos, Stefan Schmid, Beat Ramseier und einige weitere Mitstreiter versorgten von diesem Datum an für sieben Jahre an drei Wochentagen das Quartier mit lokalen Nachrichten und Informationen.
In den sieben Betriebsjahren entstanden 709 Sendung. Davon hat Liz Mennel, eine der Initiatorinnen, 144 Sendungen (oder fast 200 Sendestunden) aufgenommen, so dass wenigstens ein Teil dieser speziellen Radiogeschichte (Radio Riesbach blieb das einzige Quartierradio in der Schweiz) gerettet werden konnte. Hauptpfeiler der Konzessioneingabe war der Wunsch, mit Leuten aus dem Quartier ein Programm für die Quartierbevölkerung zu machen. Folgerichtig dominierten Sendegefäss wie das Quartier-Journal oder das Quartier-Mosaik mit kürzeren oder längeren Beiträgen über das Leben in Riesbach und mit Veranstaltungshinweisen. In den 1980er und 1990er Jahren entfaltete sich im Quartier eine rege Bautätigkeit, die die soziale Zusammensetzung veränderte und viel günstigen Wohnraum vernichtete. Diese Gentrifizierung und die mit ihr verbundenen Folgen waren immer wieder Thema im Radio Riesbach. Am Mikrophon äusserten sich Politiker und Politikerinnen dazu, aber auch zivilgesellschaftliche Gruppierungen wie der Verein Inneres Seefeld, der den Entwicklungen kritisch gegenüberstanden. Wiederholt berichtete das Radio auch über soziale Probleme im Quartier wie Drogensucht oder die Auffangstation Tiefenbrunnen. Mehr dem Alltäglichen zugewandt waren die Sendungen zu Themen wie Gärtnern, Kompostieren, Abfallbewirtschaftung und Ernährung.
IDer Betrieb von Radio Riesbach basierte auf unbezahlter Freiwilligenarbeit. Organisatorisch sorgten Vereinsstatuten und die verschiedene Kompetenzgruppen (Redaktion, Themensuche, Technik) dafür, dass die wöchentlichen Sendungen zustande kamen. Wie bei vergleichbaren Projekten auch spielte die Selbstreflexion und das Werweissen über den einzuschlagenden Weg auch bei Radio Riesbach eine wichtige Rolle. Nach rund fünf Jahren begann sich abzuzeichnen, dass ein kontinuierlicher Betrieb immer schwieriger zu organisieren war. Im März 1991 schliesslich stellte das Radio den Betrieb ein, weil die Aktiven keine Nachfolgerinnen und Nachfolger fanden.

Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.