Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Ralf Winkler wurde am 1915 Winterthur geboren. Er engagierte sich ein Leben lang für Frieden und nachhaltigere Lebensformen. Seine moralische Haltung verfolgte er konsequent: Während des Zweiten Weltkriegs als Maschinenschlosser bei verschiedenen Schweizer Firmen tätig, zog sich Winkler von seinem Beruf zurück, weil er sich weigerte, Kriegsmaterial für Nazideutschland herzustellen. 1945 kam er für zehn Monate in Haft, weil er den Militärdienst verweigerte. Nach dem Krieg engagierte er sich in mehreren Ländern für Wiederaufbauprojekte, anschliessend fand er eine Stelle in einem Heim für «schwierige» Jugendliche in Bassersdorf. Nachdem ihm dort seine Stelle auf Druck der Behörden wegen seiner Militärdienstverweigerung gekündet wurde, beschloss er, fortan jegliche Arbeit im kapitalistischen System zu verweigern
In Zürich startete er 1957 eine „Plakat-Aktion“ auf öffentlichen Plätzen, um seine Mitbürger aufzurütteln und Diskussionen anzuregen. In dieser Zeit war er die Woche durch „Hausmann“ (1958 an Beobachter). 1958 begann Winkler, Leserbriefe an verschiedenste Presserzeugnisse zu senden – diese Tätigkeit hielt sein Leben lang an. Mit seiner „wirtschaftlichen Dienstverweigerung“ (1961 an Farner), und seinen Plakat-Botschaften („Bellevue-Spinner“, ebd.) stiess er mehrheitlich auf Ablehnung; er solle doch nach Moskau gehen oder er werde den Weg zu Jesus Christus eines Tages noch finden, ist in vielen Briefen an Winkler zu lesen (1961 spielte Winkler denn auch mit dem Gedanken, der ersteren Aufforderung nachzukommen und in die DDR oder SU zu ziehen).
Themen: Atomfrage, Kommunismus, Kapitalismus, Christentum, Militärdienstverweigerung, Frieden und Freiheit
(Quelle: Zürrer, H: Ralph Winkler (1915-2009): Nachruf auf einen Freund, in: Neue Wege, 9/2009)