Sozialistischer Abstinentenbund SAB Schweiz

Aufgehoben im September 2005 und integriert in Bestand Ar 436: Sozialistischer Abstinentenbund der Schweiz / Schweizerischer Abstinentenbund

Identifikation

Signatur:

Ar 201.111

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1925-1934

Umfang:

0.1 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Im Zuge der industriellen Revolution wurden zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts viele der europäischen Staaten zu Industriestaaten. Arbeitstage von 10 bis 11 Stunden waren keine Seltenheit und zu den weiteren Schattenseiten dieser Entwicklung gehörten der zunehmende Alkoholkonsum unter den Arbeitern. Als Antwort auf den zunehmenden Alkoholmissbrauch wurde am 13. Mai 1900 in Olten der „Sozialdemokratische Abstinentenbund der Schweiz“ gegründet. Zu den Mitgliedern der ersten Stunde gehörten die Vertreter der Arbeiter-Abstinenzvereine Zürich, Burgdorf, Basel, Bern, Schaffhausen und Horgen. Die Mitgliederzahlen nahmen kontinuierlich zu. 1914 zählte der SAS bereits 1200 Mitglieder. Sieben Jahre später (1921) wurde die Namensänderung in „Sozialistischer Abstinentenbund der Schweiz“ vollzogen.

Der Zentralvorstand war das wichtigste Gremium des SAB und wurde von den Sektionen nach dem Vorort-Prinzip bestellt. Im Gründungsjahr wurde Zürich zum Vorort bestimmt. Als Verbandsorgane dienten anfänglich die „Freiheit“ (Organ des Alkoholgegnerbundes), der „Astinent“ (Organ des österreichischischen SAB und der „Der arbeitende Abstinent“ (Organ des deutschen Arbeiter-Abstinenten-Bundes). Ab 1916 erschien eine eigene Verbandszeitung („Sozialdemokratischer Abstinent“ (1916-1920), „Der abstinente Sozialist“ (1921-1924), „Abstinenter Sozialist“ (1925-1979), „SAB-Information“ (1980-2002). Von sich reden machte der SAB vor allem mit der eidgenössischen Initiative für ein Brandwein-Verbot vom 12 Mai 1929. Diese Initiative wurde vom Volk mit 66% Nein-Stimmen verworfen. An den Festen der Arbeiterschaft organisierte der SAB den Ausschank alkoholfreier Getränke wie Apfelsaft und Milch. Mit der zunehmenden Integration der schweizerischen Arbeiterschaft (Friedensabkommen von 1937, Bekenntnis der SPS zur Landesverteidigung [1937] etc.) erlebte der SAB wie die anderen Arbeitersport- und Arbeiterkulturvereine einen steten Niedergang.
Übernahmemodalitäten
Es handelt sich um einen Teilbestand, der dem Schweizerischen Sozialarchiv zusammen mit den Archivalien der SP Zürich 4 am 4.Juli 2002 übergeben wurde.

Inhalt und innere Ordnung

Bewertung und Kassation
Es wurden keine Kassationen vorgenommen.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Aufgehoben im September 2005 und integriert in Bestand Ar 436: Sozialistischer Abstinentenbund der Schweiz / Schweizerischer Abstinentenbund