Heeb, Fritz (1911-1994)


Identifikation

Signatur:

Ar 132

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1927-1993

Umfang:

1.2 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Bereits als Siebzehnjähriger trat der politisch „vorbelastete“ Fritz Heeb der Sozialdemokratischen Partei bei. Nach Studien in Zürich, Wien und Paris promovierte er 1939 an der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich (Der Begriff der Fabrik im schweizerischen Fabrikarbeiterschutz). Danach arbeitete er als Gerichtssubstitut, als Bezirksanwalt (1942-1944) und als Rechtsanwalt (Praxis mit Ernst Rosenbusch). 1973 erfolgte seine Wahl zum Kassationsrichter. In den 1930er Jahren gehörte Fritz Heeb zur sozialdemokratischen Opposition, die die Burgfriedenpolitik der SPS kritisierte. Nach 1942 setzte sich Fritz Heeb für eine Versöhnung zwischen Sozialdemokraten und Kommunisten ein. In diesem Zusammenhang kam es 1944 mit dem Ausschluss von Fritz Heeb sowie weiteren SP-Mitgliedern zu einem Eklat. In der Folge gehörte Fritz Heeb zu den Mitbegründern der Partei der Arbeit (PdA). Zwischen 1944 und 1956 sass er im Zürcher Gemeinderat. Nach dem Einmarsch der UdSSR in Ungarn trat Fritz Heeb aus der PdA aus und verzichtete auf sein politisches Mandat. Seine Wiederaufnahme in die SP fällt in das Jahr 1960; Kantonsrat 1967-1975, Verwaltungsratspräsident des Lebensmittelvereins Zürich (LVZ) 1975-1981. In den 70er Jahren vertrat Fritz Heeb die Interessen von Alexander Solschenizyn. Er gehörte zu den Mitbegründern der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft Zürich (SAZ), die sich vornehmlich aus traditionellen Gewerkschaftern zusammensetzte. Fritz Heeb entfaltete eine reiche publizistische Tätigkeit (z.T. unter Pseudonym) und trat sowohl bei der SP als auch bei der PdA als Theoretiker hervor. Seine Lebensgeschichte und sein politisches Handeln widerspiegeln in geradezu idealtypischer Weise zentrale Konflikte innerhalb der Arbeiterbewegung.
Übernahmemodalitäten
Die Akten gelangten 1994 aus dem Besitz von Irma Heeb-Ziebelen ins Schweizerische Sozialarchiv.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Bestand enthält: Korrespondenz (u.a. mit Böll, Heinrich; Dreifuss, Ruth; Grimm, Robert; Lang, Karl; Muschg, Adolf; etc.), Aufsätze, Referate, Biographisches, diverse Aufzeichnungen über SP, PdA,
Bewertung und Kassation
Es wurden keine Kassationen vorgenommen.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher Sprache

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Die Verzeichnung erfolgte 1996 durch Urs Kälin.