Kaufmann, Klara (1916-2007)


Identifikation

Signatur:

Ar 198.19

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1933-1992

Umfang:

0.4 m


Kontext

Abgebende Stelle
Die Nachlieferung von 2023 wurde von C. Goll übergeben.
Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Klara Kaufmann, geborene Staudinger, wurde am 26.9.1916 geboren; Tochter von Dora und Hermann Staudinger (Nobelpreisträger). Klara Kaufmann besuchte nach der obligatorischen Schulzeit die Gartenbaumschule, danach Büroarbeiten bei Huber & Co. (Sattlerfournituren).

Schon früh zeigte Klär Kaufmann grosses politisches Engagement. Im Sommer 1939 reiste Klär Kaufmann in illegaler Mission nach Frankfurt, wo sie unter falschem Namen antifaschistische Flugblätter ins Dritte Reich brachte. Ein halbes Jahr danach heiratete sie Gustav Kaufmann, mit dem sie drei Kinder haben sollte.

Klara Kaufmann blieb eine vielseitig engagierte Friedensaktivistin (u.a. Frauen für den Frieden). Sie gehörte als Gründungsmitglied der "Friedensfreude im Friesenberg" (1950) zu denjenigen Pazifistinnen, die massgeblichen Anteil am wachsenden Einfluss der Schweizer Friedensbewegungen der 50er und 60 Jahre hatte. Bereits in der frühen Nachkriegszeit nahm sie an internationalen Friedenskonferenzen teil und machte sich, an der Seite ihres Mannes, für die weltweite Abrüstung stark. Klara Kaufmann setzte sich auch vehement für die Gleichberechtigung von Mann und Frau ein.

Klara Kaufmann veröffentlichte zahlreiche Leserbriefe. Als Plattform dienten ihr insbesondere die PdA-Zeitung „Vorwärts“, die „Stimme der Arbeit“ und der „Tages-Anzeiger“. Ende der 1960er Jahre absolvierte Klara Kaufmann eine Ausbildung als Elternkursleiterin. Inhalt ihrer Seminare war die Diskussion familienpolitischer und gesellschaftlicher Fragen. In den Jahren 1977-1980 organisierte sie Treffen für Zürcher Gipser-und Malerfrauen, an denen politisch aktuelle Fragen thematisiert wurden.

Nebst der vorliegenden Familien- und Autobiographie verfasste Klär Kaufmann auch eine Biographie über ihre Mutter Dora Staudinger-Förster (siehe SOZARCH Ar 198.11).

Klara Kaufmann ist am 22.12.2007 in Zürich verstorben.
Übernahmemodalitäten
Der vorliegende Bestand wurde dem Schweizerischen Sozialarchiv im Winter 1996/97 übergeben. Über C. Goll gelangte 2023 ein Nachlieferung ins Sozialarchiv. Sie wurde unter Ar 198.19.5 und Ar 198.19.6 verzeichnet bzw. als Doppel Ar 198.19.1 hinzugefügt.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Bestand enthält: Autobiographische Aufzeichnungen in vier Bänden ("Rückschau auf Familien- und Autobiographisches"), Korrespondenz 1941-1992, Geschichten von Klär Kaufmann aus den Jahren 1946-1987, Zeitungsartikel und Leserbriefe 1945-1989, Kopien von Staatsschutzakten betr. Gustav Kaufmann 1933-1976, Verschiedenes.
Bewertung und Kassation
Bei der Nachlieferung von 2023 waren auch Exemplare der Ringhefte "Wie war das damals", welche bereits unter Ar 198.19.1 erfasst waren, dabei. Da diese mit einer Widmung versehen waren, wurden die bereits vorhandenen Exemplare durch diese ersetzt.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Veröffentlichungen

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Die Nachlieferung wurde von M. Keller und L. Haag im Herbst 2023 verzeichnet.