Club Speak-Out


Identifikation

Signatur:

Ar 201.292

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1969-1976

Umfang:

0.1 m


Kontext

Abgebende Stelle
J. Blum
Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Der Club Speak-Out wurde 1969 in Zürich als Verein gegründet mit dem Ziel, verzweifelten, bedrängten oder mutlosen Jugendlichen zu helfen. Da die Mitglieder selbst Jugendliche waren, verstand sich der Verein auch als Teil der Jugendbewegung.
Unter den hilfesuchenden Jugendlichen befand sich bereits in den ersten Jahren eine grosse Zahl drogenabhängiger Jugendlicher, insbesondere nach der zwischenzeitlichen Residenz des Speak-Outs im AJZ im Lindenhofbunker. Deren Betreuung war für den Verein eine Herausforderung, so erwähnt etwa der Jahresbericht von 1971, dass die "Nachlese an Hilfesucher aus der Bunkerzeit" zwar kleiner geworden war, dass sich aber gezeigt habe, wie schwer die Arbeit mit Drogensüchtigen sei. Daneben waren es häufig auch obdachlose oder in einem Heim lebende Jugendliche, die den Club Speak-Out aufsuchten. Durch Vernetzung und Zusammenarbeit mit verwandten Angeboten (in) der Stadt, etwa dem "Drop-In", versuchte man, die zeitweise hohe Arbeitslast etwas abzufedern bzw. die Hilfesuchenden weiterzuvermitteln.
Trotz dieser grossen Arbeitslast gelang es dem Verein aber, nahezu durchgehend seine Tätigkeit aufrecht zu erhalten: Neben der Beratung in der Zentrale an der Häringstrasse organisierte man verschiedene Veranstaltungen, etwa die Allmendfeste oder Ferienlager wie das "Experiment Ferienlager Weisslingen" 1971, das in Linthal stattgefunden hatte und den Zweck hatte, "ausgeflippten" Jugendlichen Erholung zu bieten.
In Linthal besass man zeitweise sogar eine Liegenschaft, 1972 erwarb man dort für ein geplantes therapeutisches Wohnprojekt ein Haus. Dessen Bewirtschaftung erwies sich aufgrund der räumlichen Distanz jedoch als schwierig. 1975 wurde es zeitweise fremdvermietet, da es dem Verein nicht gelang, ein durchgehendes Betreuungsangebot anzubieten, Vandalismus und die immer wieder notwendigen Reparaturen führten zudem zu regelmässigen Ausgaben, die das Budget des Vereins stark belasteten. Finanzielle Engpässe sorgten in einem anderen Fall auch für interne Spannungen: 1972 wurde durch Mitglieder des Speak-Outs die "Virgin Agency" (später: Free & Virgin) gegründet, die sich um die Beschaffung finanzieller Mittel für den Verein kümmern sollte, etwa durch die Veranstaltungen von Konzerten. Der diesbezügliche Erfolg blieb jedoch aus, was 1976 schliesslich dazu führte, dass alle Mitglieder bis auf eines austraten.

Ende der 1970er /Anfang der 1980er Jahre zogen sich offenbar viele aktive Mitglieder aus dem Speak-Out zurück, gleichzeitig verlor der Verein als Anlaufstelle für Jugendliche immer mehr an Relevanz. In dieser Zeit vollzog sich etappenweise auch der Umbau von der Jugendberatungsstelle zum Gassentreffpunkt, wie er noch heute existiert. (Quelle: Weibel, Sarah: 50 Jahre Speak-Out. Von der Jugendberatungsstelle zum Gassentreffpunkt, 2021.)
Übernahmemodalitäten
Übernommen am 29.01.2018.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Die hier befindlichen Akten reichen nur bis 1976 reichen, umfassen also die Zeit, in welcher der Club Speak-Out als Anlaufstelle für Jugendliche galt. Der gegen 1980 beginnende Transformationsprozess hin zum heutigen Daseinszweck als Gassentreffpunkt lässt sich damit nicht nachzuvollziehen.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher Sprache.

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Bearbeitet von U. Kälin 2018, Fertigstellung von L. Haag im März 2024.