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Naturfreunde Schweiz / Fédération Suisse des Amis de la Nature


Identifikation

Signatur:

Ar 445

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1925-2001

Umfang:

1.3 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Gründungszeit – 1920er Jahre: Die Gründungszeit der schweizerischen Naturfreundebewegung fällt in die Jahre 1905/06. In Anlehnung an die 1895 in Wien ins Leben gerufene Naturfreundebewegung entstanden in Zürich, Luzern und Bern die ersten Ortsgruppen der Schweiz. Im Zentrum dieser Vereinigungen stand die Idee des Wanderns und Bergsteigens als Teil der Arbeiterkultur. Die einzelnen Naturfreundegruppen nahmen sich als Arbeiterkulturorganisationen wahr. Als entscheidender Schritt auf dem Weg zur Zentralisation kann die 1925 erfolgte Gründung des Landesverbandes Schweiz angesehen werden. Im Zusammenhang mit neuen Freizeitaktivitäten, verkürzten Arbeitszeiten, mehr Ferien und erhöhter Mobilität veränderten sich in den 20er Jahren auch die Bedürfnisse vieler Mitglieder des Naturfreundeverbandes. Wanderungen, Spaziergänge und Ferien wurden wichtiger als die Gelegenheit an Hochtouren teilzunehmen. Dies zeigt sich besonders deutlich im Bereich des Häuserwesens. Gewünscht wurden Häuser, die für Wochenend- oder Ferienaufenthalte leicht erreichbar waren.

1930er – 1990er Jahre: Die Förderung des Arbeitertourismus gewann für die Naturfreunde in den 30er und 40er Jahren immer mehr an Bedeutung. Das Engagement für den Volkstourismus fand jedoch aufgrund politischer Unstimmigkeiten 1950/51 ein abruptes Ende. In Verbindung mit der anti-kommunistischen Stimmung innerhalb des Verbandes beschloss der Zentralvorstand, PdA-Mitglieder nicht mehr zu Führungspositionen zuzulassen. Dies hatte zur Folge, dass Theo Pinkus und Mathias Margadant, die beiden Träger der Volkstourismusidee, aus der Landesleitung austraten. Die Entpolitisierung des Verbandes und die damit im Zusammenhang stehende Loslösung von der Arbeiterkultur und den Gewerkschaften sind kennzeichnend für die folgende Entwicklung in Richtung eines Dienstleistungsunternehmens. Eine weitere wegweisende Umorientierung wurde 1984 eingeleitet, als ganz im Sinne der Zeit ökologische Fragen ins Zentrum rückten. Im gleichen Jahr erfolgte die Namensänderung von «Schweizerischer Touristenverein - Die Naturfreunde» zu «Naturfreunde Schweiz».

Heute (2006) besteht der Verband, der dem Dachverband der Naturfreunde International angeschlossen ist, aus 170 Sektionen und umfasst rund 24’000 Mitglieder. Zu seinen zentralen Anliegen gehören der Naturschutz, die Etablierung eines sanften und nachhaltigen Tourismus, die Gesundheitsförderung durch Sport in der freien Natur sowie das Einstehen für demokratische Werte. Die 90 Häuser, die im Besitz der Naturfreunde sind, sollen den freien Zugang zur Natur zu erschwinglichen Preisen ermöglichen.
Übernahmemodalitäten
Der Bestand des NFS gelangte am 8. Juni 2006 ins Schweizerische Sozialarchiv. Die Ablieferung wurde von Herbert Gruber betreut. Eine kleinere Nachlieferung erfolgte im Januar 2007 durch Hans Kaufmann.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Archivbestand enthält: Protokolle und Akten der Verbandsorgane (Generalversammlung, Zentralvorstand, Geschäftsleitung, etc.), Korrespondenz, Unterlagen der einzelnen Sektionsgruppen, Unterlagen zur Verbandsgeschichte, Jubiläumsakten, Mitgliederverzeichnisse, Finanzakten, Drucksachen, Filmmaterial, Fotografien, Verschiedenes.
Neuzugänge
Es werden Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Veröffentlichungen
Literatur: Periodika:

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Die Bearbeitung des Bestandes erfolgte durch Jörg Spinatsch im Juni 2006.