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Verdingkinder, Schwabengänger, Spazzacamini und andere Formen der Fremdplatzierung und Kinderarbeit in der Schweiz im 19. und 20. Jahrhundert: Dokumentation


Identifikation

Signatur:

Ar 532

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1877-2008

Umfang:

1.9 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Im Rahmen des Nationalfondsprojekts "Verdingkinder, Schwabengänger, Spazzacamini und andere Formen der Fremdplatzierung und Kinderarbeit in der Schweiz im 19. und 20. Jahrhundert" wurden zwischen April 2005 und März 2008 von Mitarbeitenden der Universität Basel 230 qualitative (lebensgeschichtliche und Leitfaden gestützte) Gespräche mit ehemaligen Verding- und Heimkindern geführt. Zusätzlich einbezogen wurden 49, von Marco Leuenberger (im Rahmen seiner Lizentiatsarbeit 1990) aufgezeichnete Gespräche. Die Projektverantwortung lag bei Heiko Haumann (Ordinarius für Geschichte) und Ueli Mäder (Ordinarius für Soziologie), während für Koordination und wissenschaftliche Durchführung Marco Leuenberger und Loretta Seglias zuständig waren.

Die Interviews wurden digital aufgezeichnet und wortgetreu transkribiert. Alle Daten wurden in einer Datenbank erfasst. Mit dem Projekt entstand somit ein umfangreicher Quellenkorpus zum Schweizer Verdingkinderwesen aus Sicht der Betroffenen. Die erhobenen Daten bildeten die Grundlage einerseits für mehrere Dissertationsprojekte (M. Leuenberger, L. Mani, L. Seglias), andererseits für die Wanderausstellung "Enfances volées", die seit 2009 in verschiedenen Schweizer Städten mit grossem Erfolg gezeigt wird.
Übernahmemodalitäten
Die Unterlagen gelangten am 29.05.2013 aus Basel ins Schweizerische Sozialarchiv. Die Übergabe wurde von Marco Leuenberger und Loretta Seglias betreut.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Vorhanden sind 297 Personendossiers (Nr. 7-304) mit standardisierten Datenbögen, Einwilligungserklärungen, Berichten, Porträts, Transkriptionen der Interviews, Korrespondenz; die Dossiers Nr. 1-6 fehlen. Ferner umfasst der Bestand Unterlagen von und über Personen, mit denen aus unterschiedlichen Gründen kein Interview zustande kam.

Audiovisuelle Dokumente wurden der Abteilung Bild+Ton des Schweizerischen Sozialarchivs übergeben.
Bewertung und Kassation
Es wurden keine Kassationen vorgenommen.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Für den Bestand gelten Benutzungsbeschränkungen, die in einer Archivvereinbarung zwischen dem Schweizerischen Sozialarchiv und dem Seminar für Soziologie der Universität Basel geregelt sind. Online publiziert werden lediglich Informationen auf Bestandesebene, sogenannte Kontextinformationen. Die Einsichtnahme und die Konsultation der Unterlagen für wissenschaftliche oder publizistische Zwecke ist möglich, setzt aber eine Bewilligung durch die Leitung des Schweizerischen Sozialarchivs voraus. Überdies dürfen sowohl analoge wie digitale Unterlagen aus dem Bestand „Verdingkinder“ nicht reproduziert werden und auch das Scannen, Kopieren und Fotografieren ist nicht erlaubt.
Sprache/Schrift
Akten in deutscher Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Wie oben erwähnt, gibt es aus dem NF-Projekt "Verdingkinder, Spazzacamini, Schwabengänger und andere Formen der Fremdplatzierung in der Schweiz", nebst dem Archivbestand Ar 532, auch elektronische Ressourcen:

- SOZARCH F_1007 [TON]: 285 als Audiofiles vorhandene Interviews mit Betroffenen.

- SOZARCH F_5109: 59 Fotos (vorwiegend kleinformatige Amateuraufnahmen) von ehemaligen Verdingkindern, die im Rahmen des NF-Projekts interviewt wurden;

Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes bestehen für diese elektronischen Ressourcen ebenfalls Benutzungsbeschränkungen. Gesuche für die Einsichtnahme in die gesperrten Dokumente sind an die Direktion des Schweizerischen Sozialarchivs zu richten: kontakt@sozialarchiv.ch

Veröffentlichungen

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Der Bestand wurde im August 2013 von H. Villiger bearbeitet. Die Angaben zum Entstehungszeitraum beziehen sich für die Personendossiers auf den Jahrgang der interviewten Personen.