Arbeiterunion Zürich, Gewerkschaftskartell Zürich, GBZ


Identifikation

Signatur:

Ar 2

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1888-2008

Umfang:

4 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Verband der politischen Vereine, Gewerkschaften, Bildungseinrichtungen und allgemeinen Arbeitervereine der Stadt Zürich auf dem Boden der Sozialdemokratie. Der Vorstand der Arbeiterunion wurde 1897 im Sinne einer indirekten Partei als Parteikomitee der neu gegründeten Sozialdemokratischen Partei der Stadt Zürich etabliert. Die Arbeiterunionen stellen eine in Europa einzigartige Organisationsform dar. 1900 Verschmelzung mit der 1897 geschaffenen Arbeitskammer Zürich. Verbandszweck: Wahrung der politischen, sozialen und gewerkschaftlichen Interessen des arbeitenden Volkes. Als wohl organisiertes Ganzes trat die Arbeiterunion Zürich erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Erscheinung. Ihre Anfänge reichen indessen bis in die 1870er Jahre zurück. 1913 erfolgte die Liquidation der alten Arbeiterunion. Damit erhielten das Gewerkschaftskartell und die Sozialdemokratische Partei den Status autonomer Organisationen.

1913 erfolgte die Liquidation der alten Arbeiterunion. Das Gewerkschaftskartell und die Sozialdemokratische Partei erhielten den Status autonomer Organisationen. Das Gewerkschaftskartell Zürich übernahm dann auch die ehemalige Arbeitskammer (Auskunfterteilung) und richtete ein ständiges Sekretariat ein. Als (Kartell-)Sekretäre wirkten u.a. Jakob Gschwend (1913-1916), Albert Wyss (1916-1918), Konrad Wyss (1918-1941), Walter Kopp (1921-1944) und Otto Schütz (1942-1974). Das Konstrukt der Arbeiterunion erlebte im Zusammenhang mit dem Landesstreik in den Jahren 1918-1922 eine Renaissance; dessen Aktivitäten wurden durch den Maibändelverkauf finanziert. Namensänderung 1984 in Gewerkschaftsbund der Stadt Zürich gemäss SGB-Kongressbeschluss. Das Stadtzürcher Gewerkschaftskartell besorgte bis 1995 auch die Geschäfte des kantonalen Gewerkschaftskartells. Mit der Reorganisation von 1995 wurde das gemeinsame Sekretariat entflochten und redimensioniert.

Auf das Jahr 2009 wurde der GBZ in den kantonalen Gewerkschaftsbund integriert. Seine bisherigen Aufgaben werden seither vom GBKZ-Sekretariat wahrgenommen, dem die in der Stadt Zürich aktiven Gewerkschaften eine Kommission für Stadtzürcher Angelegenheiten zur Seite stellen.
Übernahmemodalitäten
Der Bestand gelangte in den 1970er Jahren ins Schweizerische Sozialarchiv. Eine umfangreiche Nachlieferung erfolgte im Sommer 2008 (Signaturgruppe SOZARCH Ar 2.70), ein weitere im Herbst 2010 (Signaturgruppen SOZARCH Ar 2.80 u. 2.81).

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Archivbestand enthält: Vorstandsprotokolle (1893-1945), Protokolle der Delegiertenversammlungen (1888-1938), Protokoll der Arbeitskammer (1897-1898), Kassabücher, Flüchtlingsfonds 1920, diverse Protokolle 1884-1912 (Kommission für Ueberwachung des Fabrik- und Haftpflichtgesetzes, Verband der Arbeitervertreter im gewerblichen Schiedsgericht Zürich, Bauhandwerkervorstände, Oesterreichisch-Ungarischer Arbeiterbildungsverein Zürich, Tschechoslowakischer Arbeiterverein Beseda), Akten Generalstreiks 1912 und 1918/19, Akten Rechtsschutzkommission 1918-1923, Kopierbücher 1901-1920. Der im Sommer 2008 abgelieferte Fotobestand wurde der Abteilung Bild+Ton des Schweizerischen Sozialarchivs übergeben.
Bewertung und Kassation
Es wurden keine Kassationen vorgenommen.
Neuzugänge
Es werden Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Veröffentlichungen

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Die Verzeichnung erfolgte 1978 durch Karl Lang. Die Nachlieferung vom Sommer 2008 wurde in den Monaten Oktober und November 2008 von H. Villiger bearbeitet, jene vom Herbst 2010 durch U. Kälin.