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Erklärung von Bern (EvB), Déclaration de Berne. Public Eye


Identifikation

Signatur:

Ar 430

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1968-2017

Umfang:

29.9 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Die Erklärung von Bern wurde im Jahr 1968 von einer Gruppe reformierter Theologen in Form eines Manifestes über die Schweiz und die Entwicklungsländer formuliert. 1‘000 Personen unterzeichneten dieses Manifest und verpflichteten sich, 3% ihres Einkommens für die Entwicklungszusammenarbeit zu spenden. 1971 wurde die Erklärung von Bern dann als Verein konstituiert. 2004 zählte die Erklärung von Bern rund 19‘000 Mitglieder. Die Finanzierung erfolgte in erster Linie über Mitgliederbeiträge, Spenden und über den Verkauf eigener Publikationen.

Als gesamtschweizerischer Verein mit einer starken Verankerung in den drei grossen Sprachregionen besitzen die deutsch-, französisch- und italienisch-sprachigen EvB-Sektionen je einen eigenen Vorstand. Die Sekretariate befinden sich in Zürich und Lausanne, wo 2004 gesamthaft 18 Fachfrauen und –männer angestellt waren. Freiwillige MitarbeiterInnen sind zudem in Lese- und Regionalgruppen organisiert. Die EvB agiert in einem internationalen Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen (NGOs), die sich für Entwicklungspolitik, Menschenrechte und Umwelt engagieren. Meilensteine der EvB-Arbeit waren: Fair Trade (1974), „Jute statt Plastik“ (1976), die Bankeninitiative (1978), der Kampf gegen Staudammprojekte ab 1985, die Gegenkonferenz zum Weltwirtschaftsforum (WEF) „Public Eye on Davos“ (2000).

An der Generalversammlung 2016 in Bern hat wurde die Namensänderung in Public Eye beschlossen. Mit dem neuen sprachübergreifenden Namen sollen die zentralen Werte, Ziele und Methoden der im Bereich Wirtschaft und Menschenrechte führenden Schweizer Nichtregierungsorganisation (NGO) noch stärker betont.
Übernahmemodalitäten
Die Archivalien der Erklärung von Bern gelangten im Juli 2004 aus dem Sekretariat Zürich ins Schweizerische Sozialarchiv. Die Übernahme wurde von Konrad Kuhn betreut. Die Handakten Regula Renschler wurden am 4. April 2006 übernommen, die Unterlagen von Anne-Marie Holenstein zu den Aktivitäten der Food Policy Study Group der IPRA (International Peace Research Association) wurden dem Sozialarchiv im Sommer 2009 übergeben. Im Herbst 2018 und im Juli 2022 erfolgten Nachlieferungen; abgegeben wurden damals neuer Akten bis 2017. Die Nachlieferung von 2018 ist in den Signaturgruppe Ar 430.91 und Ar 430.93 verzeichnet, jene von 2022 in der Signaturgruppe Ar 430.94. 2021 und 2022 wurden auch Unterlagen in elektronischer Form abgegeben.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Bestand enthält: Protokolle; Korrespondenz; Handakten; Unterlagen zum 25-Jahre-Jubiläum, zu Aktionen, Regionalgruppen; vielfältige Dossiers zu den von der EvB bearbeiteten Themen; Presseausschnitte; Unterlagen zur Medienarbeit; Publikationen.
Neuzugänge
Es werden Neuzugänge erwartet. Gemäss Beschluss der EvB-Gremien vom 29.04.2004 werden dem Schweizerischen Sozialarchiv nur Archivalien übergeben, die älter sind als zehn Jahre.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Für den Aktenbestand bestehen Benutzungsbeschränkungen. Die Unterlagen der Nachlieferungen von 2018 und 2022 sowie die Handakten von Andreas Missbach unterliegen einer allgemeinen Schutzfrist von 30 Jahren nach Abschluss der Unterlagen. Für wissenschaftliche Nutzungen kann die Schutzfrist aufgehoben werden, sofern das Einverständnis der Geschäftsleitung von Public Eye zur Akteneinsicht vorliegt.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher, französischer und italienischer Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Jahresbericht, Zeitschriften

Im Schweizerischen Sozialarchiv sind umfangreiche Dokumentations- und Periodikabestände zu den Themen Entwicklungspolitik/Entwicklungszusammenarbeit und Nord-Süd-Dialog sowie zur schweizerischen Solidaritätsbewegung vorhanden.

Veröffentlichungen

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Die Bearbeitung des Archivs der Erklärung von Bern erfolgte im Frühjahr 2004 durch Konrad Kuhn. Die Detailverzeichnung wurde im Oktober 2004 von Franziska Leimgruber vorgenommen. Verzeichnung der Handakten Regula Renschler im Dezember 2006 durch Andreas Weibel. Die Nachlieferung 2018 wurde von N. Baumgartner, H.Villiger und U. Kälin bearbeitet.