World Wide Fund for Nature Schweiz (WWF Schweiz, WWF Suisse, WWF Svizzera)


Identifikation

Signatur:

Ar WWF

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1960-2012

Umfang:

51.9 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Der WWF Schweiz wurde am 11.09.1961 in Bern gegründet, wenige Monate nach der Gründung des WWF International in Zürich. Zu den Hauptinitianten gehörte der Zürcher Wirtschaftsanwalt Hans Hüssy, der im Auftrag der Gründerväter bereits die Stiftung World Wildlife Fund errichtet hatte. Der WWF Schweiz war die dritte Länderorganisation des WWF.

Von 1961 bis 1971 war der WWF Schweiz als Verein organisiert und firmierte unter dem Namen "Verein zur Förderung des World Wildlife Fund". 1972 erfolgten die Umwandlung in eine Stiftung und eine Namensänderung: World Wildlife Fund Schweiz (bis 1986). Seit 1986 lautet der offizielle Name: World Wide Fund for Nature.

Umweltkatastrophen, wie der Atomunfall von Harrisburg oder die Dioxin-Katastrophe von Seveso, sensibilisierten die Menschen in den 1970er Jahren für ihre Umwelt und die Zukunft des Planeten Erde. Damals startete der WWF Schweiz erste Kampagnen wie das »Project Tiger«, das die Errichtung von neun Tigerreservaten in Indien ermöglichte. Themen wie Regenwälder, Meere und Nashörner rückten ebenfalls in den Fokus. Die Mitgliederzahlen wuchsen in dieser Zeit von etwa 10 000 auf über 100 000 Personen an.

In den 1980er Jahren öffnete sich der WWF einem breiteren Umweltschutz-Gedanken. Immer mehr setzte sich die Erkenntnis durch, dass zum Schutz von Tieren und ihren Lebensräumen auch der Lebensstil und der Ressourcenverbrauch der Menschen thematisiert werden musste. Später machte der WWF auch den Klimawandel zu einem zentralen Thema und passte seine Mission an: Ziele waren nun die Erhaltung der Biodiversität, die Förderung eines nachhaltigen Lebensstils und die Eindämmung von umweltschädlichem Ressourcenverbrauch.
Übernahmemodalitäten
Übernahmen durch das Schweizerische Sozialarchiv aus den Räumlichkeiten an der Hohlstrasse erfolgten am 18.04. und 14.06.2012. Die von Docuteam GmbH, Baden, bearbeiteten Unterlagen gelangten am 30.10.2012 ins Schweizerische Sozialarchiv. Eine weitere Nachlieferung erfolgte am 24. Mai 2018; diese Nachlieferung wurde unter der Signaturgruppe WWF CH 3.20 erfasst.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Das Archiv des WWF Schweiz enthält mehrere Aktengruppen, welche die Bestandesgeschichte widerspiegeln.

Zur ersten Gruppe gehören die von Jacques Duméril gesammelten und neu verpackten Unterlagen sowie die unter dem Titel "Alte Akten und Nachlieferungen" zusammengetragenen Dokumente. Es handelt sich dabei in erster Linie um Unterlagen aus den 1960er und 1970er Jahren. Diese Akten mit den Signaturen 1.90 und 2.00 dokumentieren das Bemühen des WWF, ein historisches Archiv einzurichten; die Arbeiten blieben aber unvollendet.

Die zweite Gruppe mit den Signaturen 1.00 bis 1.72 umfasst die Geschäftsakten, die im Sommer 2012 von Docuteam GmbH, Baden, geordnet und verzeichnet wurden. Die Unterlagen dieser Gruppe stammen aus dem Zeitraum von der Gründung (und teilweise vorher) bis 2012. Ausführlich dokumentiert ist hier - unter der Signaturgruppe 1.3 - die Haupttätigkeit des WWF: das Engagement für den Naturschutz.

Drucksachen (Jahresberichte, Kataloge, Periodika, Broschüren) und Mailings wurden unter der Signaturgruppe 3 ("Sammlungen") zusammengefasst. Die audiovisuellen Medien (Bilddokumente, Plakate, Film-, Video- und Tondokumente) wurden in der Datenbank Bild+Ton des Schweizerischen Sozialarchivs separat erschlossen. Gleiches gilt für den Buchbestand, der in swisscovery verzeichnet ist [https://bib.sozialarchiv.ch].
Bewertung und Kassation
Im November 2011 fand am Hauptstandort des WWF Schweiz (Hohlstrasse 110, 8004 Zürich) in den Archivräumen eine erste Grobbewertung statt. Jacques Duméril (Archivar des WWF), Alexis Schwarzenbach, Tobias Wildi, Simone Steppacher und Nina Kohler bewerteten die Unterlagen auf Behältnisstufe gemäss dem vom Schweizerischen Sozialarchiv vorgegebenen Bewertungsplan ("Prioritätenliste Archivgut WWF Schweiz"). Die Feinbewertung fand bei der Erschliessung statt.
Neuzugänge
Es werden Neuzugänge erwartet. Die erste Ablieferung 2012 wurde auf Seiten des WWF Schweiz von Jacques Duméril betreut.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Für das Archiv des WWF Schweiz gelten Benutzungsbeschränkungen: Unterlagen welche bereits beim WWF Schweiz öffentlich zugänglich waren, unterliegen auch im Schweizerischen Sozialarchiv keinen Schutzfristen. Für alle anderen Unterlagen gilt eine allgemeine Schutzfrist von 30 Jahren nach Abschluss der Unterlagen. Unterlagen können von Drittpersonen erst nach Ablauf der Schutzfrist eingesehen werden. Die Schutzfristen können unterschritten werden, sofern das Einverständnis der Geschäftsleitung des WWF Schweiz zur Akteneinsicht vorliegt.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher, französischer, italienischer und englischer Sprache; ferner sind einzelne Dokumente in slowenischer Sprache vorhanden.
Weitere Findmittel
Im vorliegenden Verzeichnis sind zahlreiche Bestellsignaturen gelöscht. Ausgewiesen sind lediglich die Signaturen von Unteraktenserien, die keine der Schutzfrist unterliegenden Akten enthalten. Das vollständige Verzeichnis kann nach Rücksprache mit der Leitung des Schweizerischen Sozialarchivs eingesehen werden.

Für die von Docuteam erschlossenen Unterlagen existiert ein elektronisches Archivverzeichnis auf Dossierstufe (Portable Document Format; bei Docuteam auch in Form einer Datenbank vorhanden).

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Periodika:

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Alle Arbeiten für die Aktenserien 1.00-1.89 wurden zwischen März und Oktober 2012 durch Docuteam GmbH, Baden, ausgeführt: Bewertung: Tobias Wildi, Nina Kohler, Simone Steppacher / Erschliessung: Simone Steppacher, Daniela Rölli, Yasmin Füglister, Maël Roumois, Thomas Hutter. Die restlichen Unterlagen wurden im gleichen Zeitraum von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Schweizerischen Sozialarchivs ausgeführt: U. Kälin, H. Villiger, G. Winkler, D. Eaton.