Hofmaier, Karl (1897-1988)


Identifikation

Signatur:

Ar 189

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1917-2002

Umfang:

0.6 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Karl Hofmaier wurde am 17. Mai 1897 in Basel geboren. Er machte eine Lehre als Schriftsetzer und gehörte bereits den aus der linksradikalen Gruppe Forderung hervorgegangenen sog. Altkommunisten an. 1921 war Karl Hofmaier Mitbegründer der Kommunistischen Partei der Schweiz (KPS). Zwischen 1922 und 1924 wirkte er in der Parteizentrale. Danach zog er mit seiner Frau nach Moskau, wo er in der Informationsabteilung der Komintern als Referent für Frankreich, Italien und Spanien arbeitete. 1925 wurde er Instrukteur für Organisationsfragen. In dieser Funktion wurde er von der Komintern nach Belgien, anschliessend nach Italien delegiert. Dort wurde er 1927 verhaftet und zu 21 bzw. 15 Jahren Haft verurteilt, doch 1934 aufgrund einer Teilamnestie entlassen. 1935 begab er sich nach Paris und ein Jahr später kehrte er in die Schweiz zurück, wo er als neuer Mann Moskaus gleich mit mehreren Leitungsfunktionen in der KPS betraut wurde. Seine letzte Reise führte ihn 1939 in die Sowjetunion. Während des Krieges, d.h. in der Phase der Illegalität (1940-1943), übernahm Karl Hofmaier die alleinige Leitung der Partei. 1944 wurde er Zentralsekretär der neu gegründeten Partei der Arbeit (PdA), wo er 1946 wegen Veruntreuung von Parteigeldern abgesetzt und 1947 aus der PdA ausgeschlossen wurde. Er starb am 19.03.1988 in Zürich.
Übernahmemodalitäten
Der Nachlass von Karl Hofmaier wurde dem Schweizerischen Sozialarchiv am 06.05.2016 in Form einer Schenkung übergeben. Im Oktober 2019 erhielt das Sozialarchiv eine Nachlieferung von Bruno Spoerri.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Bestand enthält biographische Unterlagen, einschliesslich einzelner familiengeschichtlicher Dokumente, Korrespondenzen, Materialien zu den gedruckten Memoiren und diverse Unterlagen zur Parteigeschichte von KPS und PdA.
Bewertung und Kassation
Mit Ausnahme von Dubletten und Mehrfachexemplaren und einigen bereits vorhandenen Zeitschriften und Broschüren wurden keine Kassationen vorgenommen. Kassiert wurden:

Der Zweite Weltkrieg, 1939-1945. Wirklichkeit und Fälschung, hrsg. von der Deutschen Sektion der Kommission der Historiker der DDR und der UdSSR, Berlin 1959; Signatur: SOZARCH 24620 ; Warnende Stimmen: Droht der schweizerischen Demokratie Gefahr? Prominente Schweizer Bürger weisen den Weg, 1942; Signatur: SOZARCH KS 32/55b-28 ; Weltpolitik: Zeitschrift für aktuelle Internationale Politik, Oktober 1947-Februar 1949; Signatur: SOZARCH NN1266 ; Hofmaier der Gefangene Mussolinis, 09.04.1934; Signatur: SOZARCH KS 32/85-3 ; Karl Hofmaier: Schweiz-Sowjetunion: Der Kampf um die Neuorientierung der schweizerischen Innen- und Aussenpolitik, Rede vom 05.12.1944; Signatur: SOZARCH KS 32/144a-2 ; Zweiter Parteitag: Rede von Karl Hofmaier für den Frieden, für wahre Demokratie, für sozialen Fortschritt, 06.10.1945; Signatur: SOZARCH Hf 5240.

Bild- und Tondokumente wurden der Abteilung Bild+Ton des Schweizerischen Sozialarchivs übergeben [in Bearbeitung]
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher, französischer und italienischer Sprache.

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Veröffentlichungen

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Der Bestand wurde im Juni/Juli 2016 von U. Kälin und H. Villiger bearbeitet.