Männerchor Freiheit Zürich


Identifikation

Signatur:

Ar 704

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1864-1946

Umfang:

0.25 m


Kontext

Abgebende Stelle
Werner Schenker, Alter Zürichweg 55, 8952 Schlieren
Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Gegründet unter dem Namen Gesangverein Freiheit Zürich; das Gründungsdatum ist unbekannt (vor 1908). 1916 kam es zur Fusion mit dem 1903 gegründeten Gewerkschafts-Männerchor. Die Fusion wurde an der ausserordentlichen Generalversammlung vom 21.01.1916 beraten und von den Mitgliedern des Gesangvereins Freiheit einstimmig angenommen. Hintergrund des Zusammenschlusses war die kriegsbedingte Depression. Der bisherige Chorleiter, H. Kessler, trat freiwillig zurück und wurde an der Generalversammlung vom 28.01.1916 als Ehrendirigent aufgenommen. Die erste gemeinsame Versammlung der beiden Vereine («Fusionsversammlung») fand am 4. Februar 1916 im Vereinshaus Sonne (Hohlstrasse, Zürich-Aussersihl) statt. An dieser Versammlung wurde auch der neue Name beschlossen: Männerchor Freiheit Zürich.

1920 erfolgte ein zweite wichtiger Zusammenschluss: Der Männerchor Freiheit Zürich integrierte den traditionsreichen Gesangverein Eintracht Zürich, der 1840 von deutschen Handwerksburschen gegründet worden war. Der Gesangsverein Eintracht entwickelte sich damals rasch zu einem Bildungs- und Leseverein weiter (Arbeiterverein Eintracht Zürich), der die schweizerische Arbeiterbewegung über viele Jahrzehnte hinweg massgeblich prägen sollte. Der Gesangverein Eintracht gab 1920 seine Eigenständigkeit auf und fusionierte mit dem Männerchor Freiheit. Grund für den Zusammenschluss war offenbar der Umbau des grossen Saales der Eintracht (heute Theater Neumarkt). Die Verwaltung des Gewerkschaftshauses Eintracht verlangte nach erfolgtem Umbau neu eine Saalmiete von 500 Franken. Der Vorstand des Gesangvereins versuchte in Verbindung mit den Gewerkschaften der Holzarbeiter und der Schneider eine Herabsetzung der Miete zu erwirken, was am Widerstand des Verwaltungsrates scheiterte. Der Vorstand lehnte eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge ab, worauf beschlossen wurde, mit dem Männerchor Freiheit in Fusionsverhandlungen zu treten. An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 29.12.1920 wurde dann ein Fusionsbeschluss gefällt. Der Gesangverein Eintracht Zürich zählte damals 103 Aktiv- und 104 Passivmitglieder und verfügte über ein Vermögen von mehr als 2'000 Franken. Der Männerchor Freiheit hatte zur gleichen Zeit 114 Aktivmitglieder (270 Passivmitglieder).

1941 feierte der Männerchor Freiheit Zürich sein 100-jähriges Bestehen.
Übernahmemodalitäten
Die Unterlagen wurden von Werner Schenker in den späten 1960er/frühen 1970er Jahren im Rahmen seiner Forschungsarbeit zur Arbeitersängerbewegung der Schweiz als Quellenmaterial zusammengetragen. Die Übergabe ans Schweizerische Sozialarchiv erfolgte am 14.07.2020.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Bestand enthält Protokolle, Jahresberichte sowie Akten und Korrespondenzen des Männerchors Freiheit Zürich sowie des darin aufgegangenen Gewerkschafts-Männerchors Zürich und des Gesangsvereins Eintracht Zürich.
Bewertung und Kassation
Es wurden keine Kassationen vorgenommen.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Die Unterlagen wurden im Januar 2022 von J. Grosse und U. Kälin bearbeitet.