Christlicher Holz- und Bauarbeiterverband der Schweiz (CHB), Fédération chrétienne des ouvriers du bois et du bâtiment de la Suisse, Federazione cristiana sociale degli operai di legno ed edili della Svizzera


Identifikation

Signatur:

Ar 73

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1901-2001

Umfang:

43.1 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Der CHB ist 1933 entstanden durch den Zusammenschluss des im Jahre 1901 gegründeten Christlichen Holzarbeiterverbandes der Schweiz (CHV) mit dem Zentralverband christlicher Bauarbeiter und Maler [1]. 1937 erfolgte die Namensänderung in Christlicher Holz- und Bauarbeiterverband der Schweiz. Alle Vorläufer-Organisationen waren seit 1907 Mitgliedsverbände des Christlichnationalen Gewerkschaftsbundes. 1945 kam es zu einem Konflikt zwischen dem CHB und dem CNG. In der Folge trat der CHB aus dem CNG aus, kehrte aber bereits 1952 wieder zurück. Im Herbst 1998 erfolgte der Zusammenschluss von CHB, CMV (Christliche Gewerkschaft für Industrie, Handel und Gewerbe), LFSA (Landesverband freier Schweizer Arbeitnehmer) und SGG (Schweizerische Grafische Gewerkschaft) zur SYNA. Der CHB zählte 1998 36'397 Mitglieder in 270 Sektionen und 7 Vertragsregionen und war mit Abstand mitgliederstärkster Verband des CNG; er erreichte einen Anteil von rund 25% an allen Organisierten im Holz- und Baugewerbe. Seit dem zweiten Weltkrieg konnte der CHB einen markanten Terraingewinn verzeichnen.

[1] Die christlichen Bauarbeiter organisierten sich ab 1906 zum einen im Christlichsozialen Zentralverband der Maurer, Stein- und Erdarbeiter der Schweiz, zum andern im Christlichsozialen Verband der Maler und verwandter Berufe der Schweiz. Beide Einzelgewerkschaften traten 1907 dem CNG bei. 1930 erfolgte der Zusammenschluss zum Zentralverband christlicher Bauarbeiter und Maler der Schweiz.

Der CHB war in rund Kreissekretariate und in 5 bis 7 Vertragssekretariate unterteilt, denen die Sektionen (durchschnittlich rund 170 Mitglieder) angeschlossen waren. Oberstes Organ war der Verbandskongress, der alle vier Jahre stattfand. Daneben bestand ein Grosser Verbandsvorstand (GVV), der Zentralvorstand sowie die Geschäftsleitung. Wie die GBH war auch der CHB horizontal in Branchen- und Interessengruppen unterteilt.
Übernahmemodalitäten
Der Bestand gelangte im Herbst 1999 ins Schweizerische Sozialarchiv. Umfangreiche Nachlieferung im Jahr 2004 (Ar 73.70ff).

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Im Archiv des CHB vorhanden sind historische Akten zu den Vorläuferorganisationen (CHV und CBV), die Protokollserien der CHB-Verbandsorgane (Verbandstage, Zentralvorstand, Erweiterter Zentralvorstand, GVV, Geschäftsleitung, Kommissionen), Jahresberichte und Jubiläumsschriften, Werbeunterlagen, die Tätigkeitsberichte sowie umfangreiche Akten der (Kreis-)Sekretariate.

Gut dokumentiert sind die Kollektivarbeitsverträge für wichtige Industrien und Gewerbe, v.a. Holzgewerbe (inkl. Möbelindustrie), Baugewerbe, Schreinergewerbe und Marmor- und Granitindustrie. Hervorzuheben sind ferner die Unterlagen zu internationalen christlichen Gewerkschaftsverbänden: Internationaler Bund Christlicher Bauarbeiterverbände, Weltverband der Bau- und Holzarbeitergewerkschaften, Europäischer Bund Christlicher Bau- und Holzarbeiterverbände, Europäische Föderation der Bau- und Holzarbeiter. Das CHB-Archiv enthält schliesslich einen reichhaltigen Bestand an audiovisuellen Medien: Fotografien, Video-, Ton- und Filmdokumente.
Bewertung und Kassation
Kassiert wurden: Buchhaltungsunterlagen, Doubletten und Mehrfachexemplare sowie Akten, die rein organisatorischen Zwecken dienten.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher, französischer und italienischer Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Veröffentlichungen
Verbandszeitungen

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Die archivische Erschliessung und Verzeichnung wurde von László Parragi und Urs Kälin zwischen Dezember 1999 und März 2000 ausgeführt.