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RML/SAP Zürich


Identifikation

Signatur:

Ar 79

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1971-1993

Umfang:

0.7 m


Kontext

Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Die RML/SAP Zürich (Namensänderung im September 1980) war bis anfangs der 90er Jahre politisch aktiv. In der links-sozialistischen Politlandschaft nahm die RML/SAP einen wichtigen Platz ein. In der Tradition der IV. Internationale (trotzkistische Internationale) stehend, war sie bekannt für ihre “ArbeiterInnen- Politik“ und für den von ihr gepflegten Internationalismus. Innenpolitisch führte sie Kampagnen gegen die Sparpolitik des Bundes oder gegen die Rüstungspläne der Armee und sie setzte sich für eine Arbeitszeitverkürzung ein. Die effektiv nur von einer Handvoll Genossen geleitete Partei engagierte sich ebenfalls stark im Bereich der Anti-Rassismus-Thematik in Südafrika und Zentralamerika.

Die SAP verstand es hervorragend neue Gesinnungsgenossen aus dem Schüler- und Lehrlings-milieu für sich zu gewinnen. – Die eigens zu diesem Zweck gegründete Parteizelle „Maulwurf“, auf welche bald schon die gleichnamige Zeitschrift folgte (ab 1986 genannt „Provo“) zeugt hiervon. Im Frühjahr 1983 trat die Revolutionäre Sozialistische Jugendorganisation RSJ an ihre Stelle. Ziel dieser Unterorganisation war es, Neumitglieder zu werben, um diese dann später für die RML bzw. SAP zu rekrutieren. Nebst den genannten Zeitungsorganen, gilt es das „bresche“- Magazin zu erwähnen, das an Kiosken und an den Schweizerischen Universitäten verkauft wurde (siehe: bresche-Hochschulgruppe).

Nicht selten arbeitete die SAP mit ihr nahestehenden Organisationen (GSoA, POCH, SPS, Ge-werkschaften, GPS, PdA etc.) zusammen.

Nach dem Fall der Berliner Mauer, gelang es der SAP nicht mehr, sich politisch neu zu positionieren. Die Folge davon waren Mitgliederschwund und Abwanderungen zu grün-alternativen Organisationen. Einzig im Kanton Zug hat sie heute (2002) unter dem Namen Sozialistisch Grüne Alternative (SGA) noch eine Bedeutung.
Übernahmemodalitäten
Die Unterlagen zur RML/SAP Zürich wurden dem Schweizerischen Sozialarchiv am 23. Oktober 2000, zusammen mit den Akten der nationalen RML/SAP, von Roland Brunner übergeben.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Bestand enthält: Protokolle, Infoblätter, Kopien von Staatsschutzakten, diverse thematische Dossiers, Flugblätter und Unterlagen der Revolutionären Sozialistischen Jugendorganisation (RSJ) Zürich.
Bewertung und Kassation
Kassiert wurden Dubletten und Mehrfachexemplare.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Für die Kopien der Staatsschutzakten bestehen Benutzungsbeschränkungen. Die übrigen Unterlagen sind im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs frei zugänglich.
Sprache/Schrift
Unterlagen in deutscher Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten
Veröffentlichungen

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Bearbeitet im Frühjahr 2000 durch Claudia Graf und Urs Kälin.