Arbeiter-Sport- und Kulturkartell Bern-Nord, ASKK Bern-Nord


Identifikation

Signatur:

Ar 669

Entstehungszeitraum / Laufzeit:

1930-2000

Umfang:

0.13 m


Kontext

Abgebende Stelle
Kubik, Walter, Wylerstrasse 121, 3014 Bern
Verwaltungsgeschichte / Biographische Angaben
Das Arbeiter-Sport- und Kulturkartell Bern-Nord entstand 1930. Im Jahresbericht heisst es dazu: «Schon vor zwei Jahren nahm Unterzeichneter [Ernst Aerni, UK] einen Anlauf, um sämtliche Arbeitervereine im Nordquartier zu einem Kartell zu vereinigen, was aber leider in drei Sitzungen fruchtlos verlief. Nun wurde im Jahr 1930 noch einmal der Versuch gemacht, so dass am 3. März [1930] die Gründungsversammlung statt fand. Es traten an dieser Versammlung 8 Sportvereine dem Kartell bei, sowie auch die Mitgliedschaft Nordquartier als Passiv. An der Versammlung vom 24. März [1930] traten nun auch die zwei noch fernstehenden Sportvereine bei. Nun waren sämtliche Arbeitersportvereine vereinigt.»

Dem Arbeiter-Sport- und Kulturkartell Bern-Nord gehörten um 1932 folgende Vereine an: 2 Wasserfahrvereine (Wasserfahrverein Bern-Nord, gegr. 1919 und Wassersportklub Bern), 2 Radfahrervereine (ATB Bern-Beundenfeld, ATB Bern-Nord; beide gegründet im Jahr 1921), 1 Turnverein (Arbeiterturnverein Bern-Nord, gegr. 1901), 1 Gemischter Chor (Gemischter Chor Nordquartier Bern), Männerchor (Männerchor der Pferdewärter Bern, gegr. 1925), eine Arbeitermusik (Arbeitermusik Bern-Ostermundigen), ein Fussballclub (Arbeiter Fussballklub Bern-Nord, gegr. 1926) und als Passivmitglied die Mitgliedschaft Bern-Nord. Bis 1937 kamen weitere Vereine hinzu: Jodlerklub Guggershörnli, Arbeiterjodlerklub Bern-Nord (gegr. um 1934) und Fussballklub Breitsport bzw. Spielvereinigung Breitsport Bern. Später schlossen sich die Reigenfahrer und der Handharmonika-Club Silberton Bern (gegr. 1938) an.

1932 wurde im «Militärgarten» erstmals ein organisierter Kartellanlasss durchgeführt. Zu einem Traditionsanlass entwickelte sich die Aare-Chilbi, die erstmals 1945 auf dem Areal der Brauerei Gassner durchgeführt wurde. Die Aare-Chilbi ist der Vorläufer der Lorraine-Chilbi (später: Nordquartierfest). Zeitweise hatte das ASKK ein eigenes Mitteilungsblatt: «Der Nördeler». Schriftführer war Gottfried Gäggeler, Schriftsetzer bei der Unionsdruckerei.

Im Jahr 1962 gründete das ASKK die Stiftung «Mütterferien», genauer die «Stiftung zur Unterstützung von Müttern durch Kuraufenthalte». Wichtigste Geldquelle waren die Reingewinne der Lorraine-Chilbi. Zwischen 1962 und 2000 kamen rund 250 erholungsbedürftige, finanziell schlecht gestellte Müttter zu verbilligten bzw. kostenlosen Ferien. Ab 1975 äufnete das ASKK einen Unterstützungsfonds für Männer und Familien in finanziellen Notlagen.

Präsidenten des ASKK Bern-Nord waren: Ernst Aerni (gewählt 1930), A. Meister (gew. um 1933), Jakob Weibel (gew. um 1936), Rudolf Portner (gew. Um 1944), Gottfried Gäggeler (gew. um 1955), Fritz Pfeuti (gew. um 1958), Erich Rentsch 1971-1978, Alfred Iseli 1978-1982, Hans Fuhrer 1982-1989, Fritz Pfeuti 1989-1996, Walter Kubik 1996-2000.

Das ASKK wurde mit Beschluss der Hauptversammlung vom 16.06.2000 aufgelöst. Zum Zeitpunkt der Auflösung zählte des Kartell noch fünf Mitglieder: Wasserfahrer Bern-Nord, SATUS Bern-Nord, ATB Bern-Nord, Männerchor der Pferdewärter und SP Bern-Nord.
Übernahmemodalitäten
Die Akten wurden vom Schweizerischen Sozialarchiv am 02.07.2019 übernommen.

Inhalt und innere Ordnung

Form und Inhalt
Der Bestand enthält Akten des ASKK Bern-Nord in chronologischer Ordnung: Jahresberichte, Protokolle, Korrespondenz, Adresslisten, Drucksachen, etc. Die Aktenüberlieferung ist lückenhaft.
Bewertung und Kassation
Es wurden keine Kassationen vorgenommen.
Neuzugänge
Es werden keine Neuzugänge erwartet.

Zugangs- und Benutzungsbedingungen

Zugangsbestimmungen
Der Bestand ist im Lesesaal des Schweizerischen Sozialarchivs ohne Benutzungsbeschränkungen einsehbar.
Sprache/Schrift
Akten in deutscher Sprache

Sachverwandte Unterlagen

Verwandte Verzeichnungseinheiten

Verzeichnungskontrolle

Informationen der Bearbeiter*in
Der Bestand wurde am 08.08.2019 von U. Kälin bearbeitet.